Die außerunterrichtlichen Arbeitsgemeinschaften bereichern auf vielfältige Weise das schulische Leben und ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, sich jahrgangsübergreifend und interessengeleitet zu engagieren und sich mit eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten auszuprobieren.
Im aktuellen Schuljahr 2019/20 bietet das Albert-Schweitzer-Gymnasium folgende Arbeitsgemeinschaften an:
Name | Leitung |
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„Jung für Alt“ | Ltg. Frau Swiadek |
Streitschlichtung | Ltg. Karsten, Frau Zimmermann |
Punch School/Box Projekt | Ltg. Frau Lengelsen |
Robotik-AG | Ltg. Herr Rinke |
Teich-AG | Ltg. Herr Kraft |
Movie-AG | Im Rahmen des buddY-Projektes Ltg. Frau Dr. Lienert |
Kreativ-AG | Im Rahmen des buddY-Projektes Ltg. Frau Dr. Lienert |
Am Albert-Schweitzer-Gymnasium existiert seit 1997 die Arbeitsgemeinschaft „Jung für Alt“, deren Tätigkeit auf der Kooperation des Albert-Schweitzer-Gymnasiums mit dem Altenzentrum St. Josef beruht. Sie entstand aufgrund der Anfrage aus dem nahe gelegenen Altenzentrum, ob Schüler unserer Schule bereit wären, kleine soziale Dienste, wie z.B. vorlesen oder mit Senioren spazieren gehen, auf ehrenamtlicher Basis zu leisten.
Als ich mich in meiner Eigenschaft als Religionslehrerin dazu entschloss, diese Arbeitsgemeinschaft von der schulischen Seite aus zu betreuen, war ich zunächst skeptisch, ob es gelingen würde, dauerhaft Schüler für die o.g. Tätigkeiten in St. Josef zu motivieren. Ich sah darin jedoch eine gute Möglichkeit, den Schülern bewusst zu machen, wie wichtig es in der heutigen Zeit ist, im Sinne Albert Schweitzers aus moralischer Verantwortung zu handeln und ihnen die große Bedeutung sozialer Qualifikationen nahe zu bringen. Projekt Jung für Alt 2013
Es war dann immer wieder ein Leichtes, Mitglieder für diese Gruppe, die über die Religionslehrer gezielt angesprochen wurden bzw. werden, zu gewinnen. Darüber hinaus erwächst der Nachwuchs für dieses Projekt nach wie vor aus interessierten Schülern, die von sich aus die Initiative ergreifen und um die Aufnahme in die Gruppe bitten.
Zu Beginn des Schuljahres werden die neuen Mitglieder ermittelt und dann von der Altentherapeutin im sozialen Dienst, Frau Eva Meneghini, zu einem Gespräch ins Altenzentrum St. Josef eingeladen. Hier erhalten Sie wichtige Informationen für ihre zukünftige Tätigkeit als ehrenamtliche Mitarbeiter im Altenzentrum. Dann erfolgt die Kontaktaufnahme mit den Bewohnern oder Bewohnerinnen des Altenzentrums, die sich den Besuch junger Leute gewünscht haben – und dies ist in den meisten Fällen der Beginn einer intensiven Beziehung zwischen den Generationen. Für unsere Schüler ist es „ihr“ Bewohner, der regelmäßig besucht wird und für die Senioren sind es „ihre“ Kinder, die freudig erwartet werden und von denen mir dann bei den Treffen im Altenzentrum stolz berichtet wird. So bezeichnete eine Bewohnerin die beiden Schülerinnen, die sie besuchen, als „meine wunderbaren, lieben Mädchen“. Es handelt sich dabei um Teenager in der Pubertät, die von Eltern und Lehrern oftmals als eine eher schwierige Entwicklungsphase wahrgenommen wird. Diese Aussage zeigt daher, wieviel positive Qualitäten und wieviel Verantwortungsbewusstsein freigelegt werden durch dieses soziale Projekt.
Es stellt sich die Frage nach den Motiven dafür, dass Kinder alte Menschen besuchen, ihnen vorlesen, mit ihnen spazieren gehen, Gesellschaftsspiele spielen oder sich mit ihnen unterhalten. Die folgenden Antworten der Schüler veranschaulichen beispielhaft, warum sie ins Altenzentrum gehen: „Ich möchte auch im Alter besucht werden“, „ich erfahre hier, dass auch ein alter Mensch ein schönes und erfülltes Leben haben kann“. Diese Zitate veranschaulichen, dass es wichtig ist, die Brücken zwischen jung und alt zu pflegen und auszubauen. Frau Meneghini und ich haben oft versucht hinter den Äußerungen der Jugendlichen noch eine tiefere Motivationsschicht zu ergründen. Den Schlüssel dazu vermittelte uns die Aussage einer Seniorin: “Ich erzähle den Kindern von früher, damit sie erfahren wie wir gelebt haben und wie hart die Zeiten oft waren.“ Das Altenzentrum ist so ein Ort gelebter Geschichte, der die Möglichkeit bietet, Abstand vom Schulalltag zu gewinnen. Zusätzlich dazu wird den Schülern das Gefühl vermittelt, dass ihre Besuche wichtig sind. Sie erhalten so eine bedeutende Selbstbestätigung außerhalb von Schule.
Die Beziehungen zwischen jung und alt halten oft über Jahre, in den meisten Fällen bis zum Tod des alten Menschen. Die Schüler bleiben ihren Bewohnern treu und begleiten sie bis in den Sterbeprozess. Frau Meneghini und ich betreuen die Jugendlichen in Gesprächen und bemühen uns ihnen bei der Verarbeitung des Todes ihres Bewohners, so gut wie wir es können, beizustehen. Es ist für unsere Schüler wichtig mit zur Beerdigung ihres Bewohners zu gehen, um ihren Abschied von ihm zu nehmen. Anschließend begleiten sie Frau Meneghini ins Altenzentrum zum gemeinsamen Gespräch.
Aufgrund dieser Erfahrungen habe ich mir schon oft die Frage gestellt, ob wir unsere Gruppe nicht „Jung und Alt“ nennen sollten, denn im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Beziehungen zwischen den Schülern und „ihren“ Bewohnern und es ist verblüffend, mit welcher Sensibilität und Treue diese über Jahre hinweg gepflegt werden.
Bemerkenswert ist auch die Rückwirkung des Projektes auf den Schulalltag, wenn z. B. Impulse der Nachdenklichkeit durch die Mitarbeiter der Gruppe bei Diskussionen um ethische Fragen gesetzt werden oder wenn die Klassengemeinschaft von dem Leid der Schüler berührt wird, wenn sie um „ihren“ verstorbenen Bewohner trauern.
1997 war es niemandem bewusst, wie sehr diese Arbeitsgemeinschaft dazu beitragen würde, die von Albert Schweitzer geforderte „Ehrfurcht vor dem Leben“ in den schulischen Alltag und in die Öffentlichkeit zu tragen – etwa durch die Presseberichte über unsere jährlich stattfindenden „Dankeschön – Treffen“, die vom Altenzentrum St. Josef für die Schüler und ihre Bewohner veranstaltet werden oder durch die Preisverleihungen in den Jahren 2001 (Schülerwettbewerb Schule – Mitbürger – Solidarität der Bezirksregierung Arnsberg) und 2008 (Essener Caritas Sozialpreis). Heute ist Jung für Alt“ eine Arbeitsgemeinschaft, die mit ihrer kontinuierlichen Beständigkeit aus dem Schulleben nicht mehr wegzudenken ist. Denn so entstand nicht nur ein intensiver, lebendiger Kontakt zwischen den Generationen, sondern auch zwischen den Institutionen Schule und Altenzentrum, der sich z. B. darin äußert, dass Schüler unserer Schule Veranstaltungen für die Bewohner mitgestalten, Berufspraktika oder den Zivildienst in St. Josef absolvieren oder dass die Senioren Schulkonzerte besuchen.
Rückblickend bleibt daher zu sagen, dass die vergangenen fünfzehn Jahre gezeigt haben, wie fruchtbar dieses intergenerative Projekt ist, denn es hat der Schulgemeinde viele wertvolle Impulse im Sinne Albert Schweitzers gegeben.
Annegret Reitstetter
SSD … was ist das?
Der Schülersanitätsdienst am ASG Plettenberg Schulsanitäter sind Schülerinnen und Schüler, die von den Maltesern in Erster Hilfe und im Umgang mit hilfsbedürftigen Menschen ausgebildet sind. Während der Unterrichtszeiten, in den Pausen sowie bei Schulveranstaltungen übernehmen die Schulsanitäter im Rahmen ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten den Sanitätsdienst.
Dieser Sanitätsdienst ist seit Januar 2011 am ASG Plettenberg installiert und wird immer weiter ausgebaut. Dabei werden sowohl die Rahmenbedingungen wie Sanitätsraum und Ausstattung schrittweise verbessert als auch das Vorgehen im Notfall erprobt und erweitert.
Die Ausbildung der Schülersanitäter erfolgt am ASG über die Malteser (www.malteser.de), wobei die Malteser den SSD sowohl beraten als auch weitere Schülerinnen und Schüler ausbilden. Neben Helga Dörk (Leiterin
Ausbildung Malteser Werdohl) steht als Ansprechpartner OStR Arne Komp zur Umsetzung und Organisation zur Verfügung.
… und was tun wir eigentlich?
Die meisten Schülerunfälle ereignen sich im Sportunterricht, in den großen Pausen oder auf dem Schulweg. Die häufigsten Verletzungen hierbei sind Schürfwunden, kleinere Schnittverletzungen, Verstauchungen und Prellungen, Gehirnerschütterungen und Kreislaufprobleme. Darüber hinaus klagen viele Schülerinnen und Schüler über Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen.
Hier ist oft rasche und gezielte Hilfe erforderlich, die wir als geschulte Sanitäter leisten können.
Unser Schulsanitätsdienst kann durch seine ständige Bereitschaft einen wichtigen und sinnvollen Beitrag leisten und in Notfällen mit Erster Hilfe und darüber hinausgehenden Maßnahmen Unfallfolgen und unnötigen Schmerzen vorbeugen.
Somit lernen die Schülerinnen und Schüler, die bei uns aktiv sind, in gegenseitiger Verantwortung zu leben als auch Verantwortung zu übernehmen und selbstständig zu handeln.
Unser derzeitiger Schulsanitätsdienst setzt sich zusammen aus einer Arbeitsgemeinschaft interessierter Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer Arne Komp, die bereit sind, anderen Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen. Alle Verletzungen und Erkrankungen werden in einem Verbandbuch festgehalten, Sanitätsmaterial verwaltet und die Schule in Fragen der Unfallverhütung fachlich beraten.
Bei regelmäßigen Treffen (Montags, erste große Pause) erfolgt dann ein Terminaustausch und die Diensteinteilung der Schülerinnen und Schüler, wobei ein Dienstplan verbindlich die Einsatzzeiten während der Pausen regelt, in denen der Sanitätsraum besetzt ist.
SSD … Technik
Unser Schulsanitätsdienst ist materialtechnisch gut ausgestattet und verfügt neben den Standard-Materialien auch über „Spezialausrüstung“:
- Verbandskästen
In diesen Verbandskästen befindet so ziemlich alles, was sich auch in einem Kfz-Verbandkasten finden lässt: Verbandpäckchen, Mullbinden, Kompressen, Dreiecktücher, Einmal-Handschuhe, Schere und natürlich Pflaster (in der Fachsprache Wundschnellverband genannt). - Defibrillator
Auch ein Defibrillator zählt zum Fundus des ASG Plettenberg. Er befindet sich in der angeschlossenen Turnhalle und wird mehrfach im Jahr nachgeladen, um immer einen vollen Akku zu garantieren. Sämtliche Schulsanitätsdienstmitglieder sind in der Bedienung des AEDs eingewiesen und entsprechend ausgebildet.
Zum Einsatz kommt der AED grundsätzlich bei Herzflimmern. Bislang musste das Gerät glücklicherweise noch nicht eingesetzt werden. - Sani-Raum
Im erst kürzlich sanierten Sani-Raum (Verwaltungstrakt des EGs, am Haupteingang rechts, zweiter Raum an der rechten Wand) lagern mit Ausnahme des AEDs alle oben genannten Ausrüstungsgegenstände. Zusätzlich befinden sich hier zwei Krankenliegen und ein Tisch sowie zwei Stühle.Neben den Materialien zur Wundversorgung befindet sich hier ebenfalls vollständig automatisiertes Blutdruckmessgerät. In den Schränken lagern Verbrauchsmaterialien. Zur Hygiene stehen ein Waschbecken mit Seife, Papierhandtücher und ein Desinfektionsmittelspender zur Händedesinfektion zur Verfügung.Neben (kleineren) Ausbildungsveranstaltungen findet in diesem Raum auch die wöchentlich Dienstbesprechung montags in der ersten großen Pause statt.
SSD … Geschichte
Den folgenden Text zur Geschichte des SSD haben wir der Webseite der Malteser (www.malteser.de), entnommen. Dort finden sich auch noch weitergehende Informationen.
“Die Malteser haben es sich zum Ziel gemacht, ihre Schulsanitätsdienste regelmäßig und mit konstanten Ansprechpartnern zu betreuen. Diese Art der Betreuung setzt hohe Standards und spricht für die qualitativ hochwertige Arbeit der Malteser.
Dies bedeutet in der Praxis, dass der Betreuer des Schulsanitätsdienstes regelmäßige Treffen mit seiner Sanitätsgruppe in der Schule vereinbart. Die Treffen sollten mindestens alle zwei Wochen stattfinden, da so die Identifikation mit dem Schulsanitätsdienst steigt und auch die Motivation, dabei zu sein und vor allem dabei zu bleiben größer ist.
Ein weiterer Punkt für Treffen in mindestens zweiwöchigen Abständen ist die Kontinuität. Schülerinnen und Schüler können bei anberaumten Treffen krank sein, schreiben am nächsten Tag eine Klassenarbeit oder sind auf einem Wandertag oder einer Klassenfahrt unterwegs. In solchen Fällen lägen die Treffen des Schulsanitätsdiensts einen Monat auseinander. Gerade zu Anfang und in der Aufbauphase ist eine regelmäßige Betreuung für das Zusammenwachsen der Gruppe sehr wichtig.
Der „ideale Betreuer“ ist eine Mischung aus einem Erste-Hilfe-Ausbilder und einem ausgebildeten Gruppenleiter der Malteser Jugend. Bei diesem „idealen Betreuer“ vermischt sich das Wissen der medizinischen, malteser-spezifischen, pädagogischen und jugendgruppenspezifischen Aspekte miteinander. Da dieser „ideale Betreuer“ nicht immer vorhanden ist, ist es sinnvoll den Schulsanitätsdienst entweder in Teams zu betreuen, die die unterschiedlichen Ansprüche gemeinsam abdecken oder sich für verschiedene Gruppenstunden die entsprechende Unterstützung aus den „Fachgebieten“ zu holen.
Auch bei der betreuenden Person ist Kontinuität und Verbindlichkeit wichtig. Es sollte klar sein, wer der Zuständige für den jeweiligen Schulsanitätsdienst einer Schule ist. Diese Person ist dementsprechend mit der kontinuierlichen Betreuung beauftragt. Sie ist diejenige, die den Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern sowie zur Bezugsperson aufbaut und damit zu einem wichtigen Ansprechpartner wird.”
Ansprechpartner Schulsanitätsdienst
Herr Arne Komp