Können wir den Menschen so schaffen, wie wir es uns wünschen? Was heute nach einer Frage der künstlichen Intelligenz aussieht, fasste vor 100 Jahren der britische Nobelpreisträger Bernard Shaw als soziale Frage auf: Eliza Doolittle, ein schlichtes Londoner Arbeitermädchen, das Blumen verkauft, vertraut sich dem exzentrischen Phonetikprofessor Henry Higgins an, der ihr verspricht, ihr so gut Englisch beizubringen, dass sie in wenigen Monaten als Herzogin auf einem Diplomatenball auftreten und anschließend in einem anständigen Blumenladen arbeiten kann. Higgins erblickt wie der sagenhafte antike Bildhauer Pygmalion in Eliza seine eigene Schöpfung – bis sich seine Schöpfung gegen ihn wendet. Eliza bemerkt, dass Higgins sie zwar zu einer Dame gemacht hat, eine Dame aber in der Gesellschaft ihrer Zeit alleine nicht überlebensfähig ist.
Shaws Komödie, uraufgeführt 1913 am Wiener Burgtheater, ist heute vor allem als Musical „My Fair Lady“ bekannt, das auf Shaws eigenem Drehbuch zum Pygmalion-Film von 1938 basiert und ihm neben dem Nobelpreis noch einen Oscar einbrachte.
Der Literaturkurs Q1 des Albert-Schweitzer-Gymnasiums spielt Shaws Komödie am
Dienstag, den 14. Mai, um 19.00 Uhr
in der Aula des Gymnasiums
(Einlass ab 18.30).
Zur Aufführung kommt dabei auch der bis heute unbekannte, neu entdeckte sechste Akt des Dramas, welcher der Handlung eine überraschende Wendung gibt.