Generationen von Schülern haben gelernt, dass ein Teich, ein See niemals völlig zufrieren, so sie denn tief genug sind und, dass die Temperatur am Grunde eines Sees immer +4ºC beträgt. Grund ist die Dichteanomalie des Wassers: Es hat bei +4ºC seine größte Dichte. Geht man dann im Ökologie-Unterricht im Winter zum zugefrorenen Teich, erntet man doch immer wieder Erstaunen, dass unter der Eisdecke offenes Wasser ist, dass die Temperatur wirklich 4ºC beträgt und darunter Leben existiert.
Aber zuerst hieß es in der letzten Januarwoche: „Ran an den Hammer“ – 7,5cm war das Eis dick. Bei einer Lufttemperatur von 4ºC (24.1.) betrug die Wassertemperatur am Grunde des Schulteiches +3ºC. Die Abweichung vom idealen Literaturwert lässt sich dadurch erklären, dass unser Teich nicht tief genug ist.
Die Fotos zeigen Oberstufenschüler bei Messungen und bei der Entnahme von Wasserproben auf dem Schulteich. Nach anfänglichen Zweifeln trauten sich doch einige mutige Schülerinnen und Schüler auf das Eis. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll auch schon einmal ein Lehrer im Eis eingebrochen sein…
Unter dem Mikroskop zeigt sich, dass auch im Winter Leben im Wassertropfen ist: einzellige Grün-, Gold-, Joch- und Kieselalgen sowie Augentierchen, Rädertierchen und Wimperntierchen, Muschelkrebschen; Nauplius-Larven der Wasserflöhe, Büschelmückenlarven…
Am Grunde des Teiches überwintern die Larven unserer Libellen.
24.01.2017 | Temperatur |
---|---|
+ 100 cm | 4,2 °C |
+ 1 cm | 4 °C |
0 | 2,4 °C |
- 1 cm | 2 °C |
- 20 cm | 3 °C |
- 40 cm | 3 °C |
- 60 cm | 3 °C |
Luft- und Wassertemperaturen am und im Schulteich.
Dr. Ludwig Erbeling